Montag, 1. Juli 2013

Das Kind, die Finsternis und Tantes Gallenwerte

Traumsequenz vom 18.-20. Oktober 2011

Heute war das obligatorische Baby, von dem ich seit Jahren träume, zum ersten Mal älter geworden! Ich habe von meinem Enkel geträumt, der plötzlich anderthalb oder zwei Jahre alt war, unheimlich gewachsen und unheimlich dünn geworden, worüber ich sehr staunte.

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Im Klo ging das Licht nicht an. Ich versuchte es mehrmals, dachte dann, die Birne sei kaputt, und wollte Licht im Flur machen, damit ich nicht ganz im Finstern auf dem Klo sitze. Das Flurlicht ging aber auch nicht an, das zweite ebenfalls nicht, und auch in der Küche tat sich nichts. Alle Birnen kaputt? Kurz zuvor hatten die Lampen noch alle gebrannt, auch die im Klo. Und plötzlich gingen sie nicht mehr. Und ich hatte wieder einmal Angst vor der Dunkelheit.

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Ich hatte mit meiner Tante beim Abschied verabredet, dass ich sie nicht noch einmal anrufe, da es ja schon nach sieben Uhr abends war. Dann rief sie mich doch an. Meine Tochter ging ran, und ich hörte, wie meine Tante in ihrem langgezogenen, klagenden Ton sagte: „Mich hat noch gar niemand angerufen...‟ Sofort nahm ich meiner Tochter das Telefon aus der Hand und sagte laut und ärgerlich, wir hätten das doch verabredet, dass ich nicht noch mal anrufe. Sie konnte sich nicht daran erinnern, stimmte auch nicht zu, sondern schien unzufrieden zu sein. Sie fragte - und es klang leicht pikiert -, ob ich ihre Gallenwerte wissen wolle. So, als sei in den zwei, drei Stunden, seit wir uns von ihr verabschiedet hatten, etwas Wichtiges passiert und sie wolle mir Schuldgefühle machen, weil ich nicht danach fragte.
„Nein, ich will deine Gallenwerte nicht wissen!‟ entgegnete ich.
Davon wurde zwar die Tante nicht zufriedener, doch der Traum versickerte langsam wie ein Fluss in der Wüste...

© Angela Nowicki, 1. Juli 2013

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