Dienstag, 16. Juli 2013

Die sieben Urängste

Tagebucheintrag vom 18. Januar 2012

Was sind meine Ängste, die mich am Leben hindern?
Ras Angstzuordnungen im HD überzeugen mich gar nicht. Welchen gravierenden Unterschied soll es zwischen der Angst vor dem Versagen und der vor Unzulänglichkeit geben? Die Angst vor Unzulänglichkeit ist eine Angst vor dem Versagen. Und die Angst vor Verantwortung ebenso!
Die dritte. Angst vor der Vergangenheit? Was kann einem die Vergangenheit denn tun? Und wenn sie was tut, dann ist das, was sie tut, der Auslöser für die Angst und nicht die Vergangenheit selbst.
Dasselbe betrifft die Zukunft. Zukunft ist nur ein Ort, auf den Ängste projiziert werden, nicht der Grund einer Angst selbst. Das wären dann Überlebensängste (Angst vor dem Tod, vor Krankheit), Verarmungsängste etc.pp. - alle Ängste können auf die Zukunft projiziert werden.
Und die Angst vor Autoritäten? Warum hat man Angst vor denen? Das ist eine Bestrafungsangst, und die wiederum beruht wahrscheinlich auf der Angst vor Ablehnung oder vor körperlichem Schmerz. Nun sitzt die Angst vor Ablehnung im HD in Tor 43, das ist ein intellektuelles Tor, eine intellektuelle Unruhe. Angst vor Ablehnung aber ist ursprünglich eine emotionale Angst.

Das Problem ist, dass, wenn die Leute schon mal Ängste als notwendiges Entwicklungspotenzial ansehen (und nicht als Krankheit an sich oder etwas, was weggemacht werden kann), dann verheddern sie sich in Quartär- und noch weiter untergeordneten Ängsten, und kaum jemand versucht mal, zum Grund durchzudringen und das ganze archetypisch zu sehen. Das ist die Schwäche der meisten Menschen - und meine spezielle Stärke: zum Grund durchzudringen und zwar bis zum letzten Grund! Das Tor der Tiefe, Tor 48, in dem meine Design-Sonne steht - meine Strahlkraft. In diesem Sinne ist es wirklich ein logisches Tor. Es hat ebenso viel mit erbarmungslosem Denken zu tun wie mit Tiefgründigkeit.

Da finde ich eine ganze mediale Bibliothek von Hasselmann/Schmolke bei amazon, u.a. die sieben Urängste. Das sieht schon ganz gut aus - ist zwar auf den ersten Blick nicht so bedingungslos logisch wie der Riemann, dafür aber um Welten wahrer in der Sicht auf diese Ängste.

Ich allerdings denke, dass eine Angst nie primär ist. Sie ist immer an ein Bedürfnis gekoppelt, und das ist primär. Angst ist immer nur der Schutzmechanismus zur Bedürfnisbefriedigung und als solcher gesund.
Neurotisch wird sie, wenn sie vom Bedürfnis abgekoppelt wird. Bei Maslow finden wir 5 Grundbedürfnisse, später hat er wohl noch eins draufgesetzt. Die physischen Bedürfnisse, die ich Überlebenstrieb nennen würde, brauchen die Angst vor dem Tod als Absicherung. Die Sicherheitsbedürfnisse die Angst vor Unsicherheit bzw. Veränderung (s. Riemann - zwanghafter Typ). (Hier passt die Verantwortung mit rein!) Die sozialen Bedürfnisse brauchen die Angst vor Ablehnung (Riemanns depressiver Typ), die Individualbedürfnisse die Angst vor Versagen und die Selbstverwirklichung die Angst vor Einengung oder Unfreiheit (schizoider Typ bei Riemann). Zur Transzendenz könnte dann noch die Angst vor Sinnlosigkeit oder Leere passen (Riemanns hysterischer Typ?). Aber noch eins fehlt.

Was sagen Hasselmann/Schmolke?
  • Angst vor Unzulänglichkeit = Selbstverleugnung
  • Angst vor Lebendigkeit = Selbstsabotage
  • Angst vor Wertlosigkeit = Märtyrertum
  • Angst vor Unberechenbarkeit = Starrsinn
  • Angst vor Mangel = Gier
  • Angst vor Verletzung = Hochmut
  • Angst vor Versäumnis = Ungeduld
Die Begriffe hinter dem Gleicheitszeichen sind die Kompensationsmechanismen. Erinnert teilweise an die sieben Todsünden.

© Angela Nowicki, 15. Juli 2013

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