Traum vom 22. November 2011
Ich kam nach langer Zeit zurück in die Wohnung meiner Kindheit. Als ich die Wohnungstür hinter mir schloss, fragte ich mich, ob das jetzt wirklich wahr sei und ich es nicht etwa schon wieder träume, und ich befand, es sei wirklich wahr.
Dann wunderte ich mich aber doch, dass im Flur das Licht wieder einmal nicht anging, als ich die Wohnungstür abschließen wollte. Ich hatte es erwartet, ich meine, ich hatte Licht erwartet, ohne jede Frage, und wunderte mich sehr, dass es einfach nicht angehen wollte. 'Die Birne muss kaputt sein', dachte ich. 'Ich muss P. Bescheid sagen, er soll die Birne wechseln.' Es war unangenehm, nichts zu sehen. Vor der Wohnungstür lag etwas Großes, Dunkles. Ich bekam ein wenig Angst. Was war das? Ich konnte kaum hinüber reichen, um die Tür abzuschließen.
Da streifte mich etwas. Es war der Flügel einer Fledermaus. Als ich mich umwandte, sah ich, dass mehrere Fledermäuse sich in unseren Flur verirrt hatten und nun immer wieder aufgescheucht wurden, wenn jemand sich bewegte. Eine hing mit dem Kopf nach unten. Ich versuchte, mich so unspürbar wie möglich zu bewegen, damit sie sich beruhigten und alle hinhängten, doch sie waren so empfindlich, dass sie jede Bewegung spürten. Immer mehr Fledermäuse flatterten aufgescheucht und etwas panisch durch den Flur, und es ließ sich nicht vermeiden, dass ich immer mal wieder von einer gestreift wurde, obwohl ich auswich und mich duckte.
Immer in Erinnerung bleiben wird mir das Gefühl, von einer Fledermaus gestreift zu werden. Es war so sanft und zart. Es war ein wunderschönes Gefühl.
Ich dachte, die haben doch Echolot, wieso streifen sie mich immer wieder? Und ich dachte an die Höhlen und Bunker, die von den Naturschützern verschlossen werden, damit Eindringlinge die Fledermäuse nicht verscheuchen. Wenn wir uns jetzt hier ganz normal bewegen, dann müssten sie demzufolge flüchten? Sie blieben aber. Wahrscheinlich fanden sie auch den Weg nach draußen nicht mehr.
Als ich ins Schlafzimmer kam, sah ich ein Loch in der Wand, und eine aus unserer Gruppe saß davor. Ich begriff, dass die anderen in meiner Abwesenheit aus unerfindlichen Gründen ein Loch in die Wand geschlagen hatten, das in einen Keller führte, und da sie es nicht wieder zugemauert oder wenigstens zugestellt hatten, waren die Fledermäuse auf diesem Weg hier eingedrungen. Ich schimpfte mit der Person, die dort saß, und forderte sie auf, das Loch mit mir zusammen zuzustellen. Wir versuchten, einen Schrank oder ein Bett davor zu schieben, doch es ließ sich nicht ganz verschließen.
Als ich viel später wieder ins Schlafzimmer gehen wollte, war da keins mehr. Links war das Kinderzimmer, rechts das Bad, aber geradeaus löste sich der Flur auf, und irgendwann befand ich mich draußen im Freien.
© Angela Nowicki, 9. Juli 2013
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