Tagebucheintrag vom 25. Oktober 2011
Die Depression gleicht einer tiefen Gedrücktheit, gleichförmig niedriger seelischer Energielevel, nicht die geringste Lust, mich zu freuen oder anderen gegenüber freundlich (lebhaft) zu sein. Wie eine seelische Schonhaltung. Monotone, schlaffe Sprache. Wütend sein geht, wenn es nötig ist.
Gleichzeitig bittere Erinnerungen an die vielen Jahre in der „Familie‟, als ich nichts galt, den niedrigsten Stellenwert hatte. Jahrzehnte hab ich mich behandeln lassen wie einen Putzlappen. Diese Erinnerungen quälen mich so, dass ich den heutigen Zustand unserer Beziehung fast nicht mehr fühlen kann, ich würde am liebsten sofort für immer weggehen. Ohne ein Wort. Ich kommuniziere bissig, sarkastisch, richtig steinbockmäßig (hart und knapp).
© Angela Nowicki, 5. Juli 2013
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