Das SAKRALZENTRUM ist ein mächtiger Energiewirbel, ein Generator, der alle eingehenden Impulse und eingespeisten Energien verarbeitet, in die benötigte Energieart umwandelt und diesen "Strom" zur Nutzung bereit stellt. Als einer der vier Motoren in der Körpergrafik ist es das Zentrum der Lebenskraft, der Sexualität, der Fruchtbarkeit und der Ausdauer. Folgerichtig sind diesem Zentrum auf der körperlichen Ebene die Fortpflanzungsorgane zugeordnet und von den Hormondrüsen die Eierstöcke und die Hoden.
Das definierte Sakralzentrum hat etwas ganz Besonderes: eine Stimme. Es ist die berühmte "Bauchstimme", die den Generator leitet – der natürlich seinen Namen von seinem definierten Sakralzentrum erhalten hat, denn bei wem dieses Zentrum definiert ist, der ist immer ein Generator. Für diese Menschen ist es von zentraler Bedeutung, geduldig warten zu lernen, bis ihnen etwas entgegenkommt, worauf sie reagieren können. Das Sakralzentrum ist kein aktives, sondern ein reaktives Zentrum! Die Bauchstimme antwortet mit einem spürbaren und spontanen "Hmmm!" für ja oder "Ä-ä!" für nein, das sich auch als Gefühl des Hingezogen- oder Abgestoßenwerdens in Bezug auf die fragliche Angelegenheit äußern kann.
Hier berühren wir bereits die zweite Kategorie des Human Design. Die erste waren die bereits besprochenen Typen, die zweite ist die innere Autorität. Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, hat jeder Mensch eine innere Instanz, die dafür ausgelegt ist, die für seine Entwicklung vorteilhaftesten Entscheidungen zu treffen. Ich habe auch schon dargelegt, warum dies niemals der Verstand sein kann. Es gibt insgesamt sechs verschiedene Autoritäten, und wer welche hat, hängt davon ab, welche Zentren in seiner Körpergrafik definiert bzw. nicht definiert sind.
1. Ist das Solarplexuszentrum definiert, haben immer die Emotionen die innere Autorität, ganz gleich, welche Zentren sonst noch definiert sind. Worauf die emotionale Autorität beruht, werde ich im Kapitel über das Solarplexuszentrum erklären.
2. Ist das Solarplexuszentrum undefiniert, aber das Sakralzentrum definiert, dann handelt es sich um eine sakrale Autorität, gleich welche Zentren sonst noch definiert sind. Das bedeutet: Ein Generator kann nur zwei Autoritäten haben – entweder er ist ein emotionaler oder ein sakraler Generator. Bei einem sakral gesteuerten Generator hat die innere Autorität die engste Beziehung zum Typ, d.h. hier trifft alles zu, was bereits über den Typ des Generators geschrieben wurde: Er muss, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, "warten – reagieren – handeln". Er muss warten, bis eine Entscheidung fällig wird, darauf seine Bauchstimme reagieren lassen, der er dann, wenn irgend möglich, in seiner Entscheidung folgen sollte.
3. Sind Solarplexus- und Sakralzentrum undefiniert, und ist das Milzzentrum definiert, dann handelt es sich um eine Milzautorität, die im Kapitel über das Milzzentrum besprochen werden wird. Auch hier spielt es keine Rolle, welche der restlichen Zentren sonst noch definiert sind.
4. Sind Solarplexus-, Sakral- und Milzzentrum undefiniert, und ist das Herzzentrum definiert, dann ist das eine Ego-Autorität. Dies ist die Autorität der Willenskraft. Hier geht es, im Gegensatz zum Selbst des G-Zentrums, um die materiellen, weltlichen Ziele des Ich oder Ego. Das Ego will die Kontrolle über die materielle Ebene des Seins haben, und dazu gehört sowohl eine funktionierende Gemeinschaft als auch der persönliche und gemeinschaftliche Besitz oder der persönliche Status innerhalb dieser Gemeinschaft: "Ich bin der Boss." "Das ist meine Familie / unser Haus." "Ich bin der Erste."
Im Hinblick auf die Autorität bedeutet das, dass ein solcher Mensch die Willenskraft haben muss, zu seinen Entscheidungen zu stehen und sie bis zum Erfolg oder Misserfolg durchzuziehen. Darüber darf man gar nicht diskutieren müssen. Dieser Mensch muss in der Lage sein, nachdrücklich und mit aufrichtiger Überzeugung zu sagen: "Das ist etwas für mich. Ich tue es." Die Ego-Autorität darf sich nicht auf Gefühle, Bauchstimmen oder Ahnungen verlassen, denn die dafür zuständigen Zentren sind bei ihr ja undefiniert und daher unzuverlässig. Die Entscheidungsgewalt liegt also bei einem unmissverständlichen: "Ich will." (Sturzhelm und Ellbogenschützer sind immer nützlich.)
Je nachdem, über welche Kanäle das Herzzentrum definiert ist, kann es sich um einen Manifestor oder einen Projektor handeln, deren jeweilige Strategie zusätzlich berücksichtigt werden muss. Der Manifestor hat es am einfachsten: Er braucht nur andere darüber zu informieren, was er sich vorgenommen hat, und kann gleich loslegen. Der Projektor hingegen muss auf Anerkennung und Einladung warten, bevor er seinen Willen durchsetzen kann.
5. Ist das G-Zentrum definiert, während alle Zentren darunter undefiniert sind, haben wir es mit einer Selbst-Autorität zu tun. Was über dem G-Zentrum definiert ist, spielt keine Rolle. Solch ein Mensch ist immer ein Projektor, da ja kein Motor mit der Kehle verbunden sein kann und auch das Sakral-Zentrum undefiniert sein muss. Die Selbst-Autorität ist im Grunde ein Autopilot. Diese Menschen müssen keine Entscheidungen aufgrund ihrer emotionalen Klarheit, ihrer Bauchstimme, ihrer Intuition oder ihres Willens treffen – sie müssen eigentlich überhaupt keine Entscheidungen treffen, denn sie haben nur eines zu tun: das, was sie tun. Im Selbstzentrum sitzt, wie wir wissen, der Magnetische Monopol, unser Chauffeur, der uns durchs Leben fährt. Wenn der auch noch die Entscheidungsgewalt hat, braucht der Fahrgast nicht einmal darüber nachzudenken, was er tun soll; er kann sich einfach zurücklehnen und sich "durchs Leben kutschieren lassen". Wenn die Entscheidung einer Selbst-Autorität in Frage gestellt wird, hat sie normalerweise eine Menge rationaler Rechtfertigungen dafür parat – aber Gedanken treffen schließlich keine Entscheidungen. Vielleicht hat sie sich aber auch überhaupt keine Gedanken darüber gemacht und antwortet: "Ich weiß nicht, es war einfach das Richtige." Sehr dubios...
Das Mantra für einen Menschen mit Selbst-Autorität ist Shakespeares wundervoller Hamlet-Vers:
Das definierte Sakralzentrum hat etwas ganz Besonderes: eine Stimme. Es ist die berühmte "Bauchstimme", die den Generator leitet – der natürlich seinen Namen von seinem definierten Sakralzentrum erhalten hat, denn bei wem dieses Zentrum definiert ist, der ist immer ein Generator. Für diese Menschen ist es von zentraler Bedeutung, geduldig warten zu lernen, bis ihnen etwas entgegenkommt, worauf sie reagieren können. Das Sakralzentrum ist kein aktives, sondern ein reaktives Zentrum! Die Bauchstimme antwortet mit einem spürbaren und spontanen "Hmmm!" für ja oder "Ä-ä!" für nein, das sich auch als Gefühl des Hingezogen- oder Abgestoßenwerdens in Bezug auf die fragliche Angelegenheit äußern kann.
Hier berühren wir bereits die zweite Kategorie des Human Design. Die erste waren die bereits besprochenen Typen, die zweite ist die innere Autorität. Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, hat jeder Mensch eine innere Instanz, die dafür ausgelegt ist, die für seine Entwicklung vorteilhaftesten Entscheidungen zu treffen. Ich habe auch schon dargelegt, warum dies niemals der Verstand sein kann. Es gibt insgesamt sechs verschiedene Autoritäten, und wer welche hat, hängt davon ab, welche Zentren in seiner Körpergrafik definiert bzw. nicht definiert sind.
1. Ist das Solarplexuszentrum definiert, haben immer die Emotionen die innere Autorität, ganz gleich, welche Zentren sonst noch definiert sind. Worauf die emotionale Autorität beruht, werde ich im Kapitel über das Solarplexuszentrum erklären.
2. Ist das Solarplexuszentrum undefiniert, aber das Sakralzentrum definiert, dann handelt es sich um eine sakrale Autorität, gleich welche Zentren sonst noch definiert sind. Das bedeutet: Ein Generator kann nur zwei Autoritäten haben – entweder er ist ein emotionaler oder ein sakraler Generator. Bei einem sakral gesteuerten Generator hat die innere Autorität die engste Beziehung zum Typ, d.h. hier trifft alles zu, was bereits über den Typ des Generators geschrieben wurde: Er muss, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, "warten – reagieren – handeln". Er muss warten, bis eine Entscheidung fällig wird, darauf seine Bauchstimme reagieren lassen, der er dann, wenn irgend möglich, in seiner Entscheidung folgen sollte.
3. Sind Solarplexus- und Sakralzentrum undefiniert, und ist das Milzzentrum definiert, dann handelt es sich um eine Milzautorität, die im Kapitel über das Milzzentrum besprochen werden wird. Auch hier spielt es keine Rolle, welche der restlichen Zentren sonst noch definiert sind.
4. Sind Solarplexus-, Sakral- und Milzzentrum undefiniert, und ist das Herzzentrum definiert, dann ist das eine Ego-Autorität. Dies ist die Autorität der Willenskraft. Hier geht es, im Gegensatz zum Selbst des G-Zentrums, um die materiellen, weltlichen Ziele des Ich oder Ego. Das Ego will die Kontrolle über die materielle Ebene des Seins haben, und dazu gehört sowohl eine funktionierende Gemeinschaft als auch der persönliche und gemeinschaftliche Besitz oder der persönliche Status innerhalb dieser Gemeinschaft: "Ich bin der Boss." "Das ist meine Familie / unser Haus." "Ich bin der Erste."
Im Hinblick auf die Autorität bedeutet das, dass ein solcher Mensch die Willenskraft haben muss, zu seinen Entscheidungen zu stehen und sie bis zum Erfolg oder Misserfolg durchzuziehen. Darüber darf man gar nicht diskutieren müssen. Dieser Mensch muss in der Lage sein, nachdrücklich und mit aufrichtiger Überzeugung zu sagen: "Das ist etwas für mich. Ich tue es." Die Ego-Autorität darf sich nicht auf Gefühle, Bauchstimmen oder Ahnungen verlassen, denn die dafür zuständigen Zentren sind bei ihr ja undefiniert und daher unzuverlässig. Die Entscheidungsgewalt liegt also bei einem unmissverständlichen: "Ich will." (Sturzhelm und Ellbogenschützer sind immer nützlich.)
Je nachdem, über welche Kanäle das Herzzentrum definiert ist, kann es sich um einen Manifestor oder einen Projektor handeln, deren jeweilige Strategie zusätzlich berücksichtigt werden muss. Der Manifestor hat es am einfachsten: Er braucht nur andere darüber zu informieren, was er sich vorgenommen hat, und kann gleich loslegen. Der Projektor hingegen muss auf Anerkennung und Einladung warten, bevor er seinen Willen durchsetzen kann.
5. Ist das G-Zentrum definiert, während alle Zentren darunter undefiniert sind, haben wir es mit einer Selbst-Autorität zu tun. Was über dem G-Zentrum definiert ist, spielt keine Rolle. Solch ein Mensch ist immer ein Projektor, da ja kein Motor mit der Kehle verbunden sein kann und auch das Sakral-Zentrum undefiniert sein muss. Die Selbst-Autorität ist im Grunde ein Autopilot. Diese Menschen müssen keine Entscheidungen aufgrund ihrer emotionalen Klarheit, ihrer Bauchstimme, ihrer Intuition oder ihres Willens treffen – sie müssen eigentlich überhaupt keine Entscheidungen treffen, denn sie haben nur eines zu tun: das, was sie tun. Im Selbstzentrum sitzt, wie wir wissen, der Magnetische Monopol, unser Chauffeur, der uns durchs Leben fährt. Wenn der auch noch die Entscheidungsgewalt hat, braucht der Fahrgast nicht einmal darüber nachzudenken, was er tun soll; er kann sich einfach zurücklehnen und sich "durchs Leben kutschieren lassen". Wenn die Entscheidung einer Selbst-Autorität in Frage gestellt wird, hat sie normalerweise eine Menge rationaler Rechtfertigungen dafür parat – aber Gedanken treffen schließlich keine Entscheidungen. Vielleicht hat sie sich aber auch überhaupt keine Gedanken darüber gemacht und antwortet: "Ich weiß nicht, es war einfach das Richtige." Sehr dubios...
Das Mantra für einen Menschen mit Selbst-Autorität ist Shakespeares wundervoller Hamlet-Vers:
Dies über alles: Sei dir selber treu,
Und daraus folgt, so wie die Nacht dem Tage,
Du kannst nicht falsch sein gegen irgendwen.
Und daraus folgt, so wie die Nacht dem Tage,
Du kannst nicht falsch sein gegen irgendwen.
6. Nun gibt es jedoch noch die seltenen Fälle, in denen keines der genannten Zentren definiert ist. Diese Menschen haben keine innere Autorität. Es kann sich hier nur um einen geistigen Projektor oder einen Reflektor handeln: Beim geistigen Projektor ist mindestens eines der drei Zentren über dem G-Zentrum (Kehl-, Ajna- und/oder Kopfzentrum) definiert, der Reflektor ist, wie bereits unter den Typen beschrieben, vollständig offen. Beide Typen haben aber in Bezug auf ihre Entscheidungsfindung die gleiche Strategie: Sie müssen einen Mondumlauf, also ungefähr 28 Tage lang, warten. Das mag in unserer schnelllebigen Zeit utopisch erscheinen, dieses Dilemma betrifft aber nicht nur Reflektoren; unser gesamtes Gesellschafts- und Wirtschaftssystem ist der Feind des Selbst, daher bleibt es niemandem, der nach Selbsterfüllung strebt, erspart, seinen eigenen, fast immer dornenreichen Weg zu finden und zu gehen, indem er herausfindet, wo er Kompromisse eingehen muss, kann und will und wo er bereit ist, auf bestimmte Vorteile der materiellen Welt zu verzichten.
Wichtig ist es für diese Menschen auf jeden Fall, sich für jede größere Entscheidung so viel Zeit zu nehmen, wie nötig ist, und sich bewusst zu werden, dass alles, was schnellere Entscheidungen erfordert, einfach nichts für sie ist. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es sich dabei nicht selten schon um von Natur aus unentschlossene Menschen handelt. Wer mit ihnen essen geht, sollte sich am besten den ganzen Tag frei nehmen und sich vorher schon satt essen, sonst ist er verhungert, wenn sie sich endlich dazu durchgerungen haben, ihre Bestellung aufzugeben. Die Natur in ihrer unendlichen Weisheit sorgt offensichtlich schon von vornherein dafür, dass jeder die besten Voraussetzungen für ein Leben gemäß seiner Bestimmung mitbringt, eine Erfahrung, die ich bereits aus der Münchner Rhyhtmenlehre, der astrologischen Schule von Wolfgang Döbereiner, kenne.
In diesen – idealerweise – vier Wochen sollten diese Menschen so oft und so viel wie möglich mit anderen über die betreffende Angelegenheit sprechen und auch besonders darauf achten, was sie sich selbst sagen hören. Reflektoren und geistige Projektoren sind dazu veranlagt, ihre verschiedenen inneren Erfahrungen zu einem Ganzen zusammenzufassen und ihre Entscheidungen aus der Gestalt dieser Synthese heraus zu fällen.
Um auf das definierte Sakralzentrum zurückzukommen, bleibt zu sagen, dass diese Menschen – also Generatoren – wie Dampflokomotiven sind: Sie brauchen lange, um in Fahrt zu kommen (beim Manifestierenden Generator geht es allerdings schneller), aber wenn sie einmal auf Touren sind, sind sie nicht mehr aufzuhalten und haben einen unglaublich langen Bremsweg. Deshalb ist es für Generatoren so wichtig, mit jeder größeren Entscheidung lange genug zu warten und auch wirklich auf ihre Bauchstimme zu hören, damit sie sich nur auf Projekte und Beziehungen einlassen, die eine lustvolle Erfahrung für sie sind und bleiben. Denn für sie gilt: einmal drin – immer drin. Wenn sie etwas anfangen, müssen sie es bis zum Ende durchziehen, und Enden können auch bitter sein.
Lebt das definierte Sakralzentrum aus seinem Nichtselbst, dann wartet es nicht auf Resonanz ("Ich muss doch endlich etwas tun!"), verwickelt sich in die falschen Erfahrungen und bleibt am Ende erschöpft, frustriert und von anderen ausgenutzt auf der Strecke.
Das undefinierte Sakralzentrum steht nicht unter solchem Druck, produktiv zu sein, wie die Generatoren. Es kann viel leichter alle Fünfe grade sein und andere für sich arbeiten lassen, gerät daher auch nicht so leicht in Gefahr, sich ausnutzen zu lassen. Aber, wie alle undefinierten Zentren, entwickelt es natürlich auch einen starken Sog, der Konditionierungen anzieht.
Die Nichtselbst-Strategie des undefinierten Sakralzentrums ist daran zu erkennen, dass der Mensch sich von anderen (Generatoren, natürlich) mitreißen lässt, weil er meint, er müsse genauso produktiv und ausdauernd sein wie sie. Ein offenes Sakral hat aber gar keine eingebaute Bremse, daher wissen diese Menschen einfach nicht, wann sie aufhören müssen. Das Ergebnis ist vorhersehbar: Total-Burnout.
Die richtige Strategie ist sowieso immer dieselbe, egal, ob definierte oder undefinierte Zentren: Halte dich an deinen Typ, folge deiner inneren Autorität und versuche nicht zu sein, was du nicht bist.
Wichtig ist es für diese Menschen auf jeden Fall, sich für jede größere Entscheidung so viel Zeit zu nehmen, wie nötig ist, und sich bewusst zu werden, dass alles, was schnellere Entscheidungen erfordert, einfach nichts für sie ist. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es sich dabei nicht selten schon um von Natur aus unentschlossene Menschen handelt. Wer mit ihnen essen geht, sollte sich am besten den ganzen Tag frei nehmen und sich vorher schon satt essen, sonst ist er verhungert, wenn sie sich endlich dazu durchgerungen haben, ihre Bestellung aufzugeben. Die Natur in ihrer unendlichen Weisheit sorgt offensichtlich schon von vornherein dafür, dass jeder die besten Voraussetzungen für ein Leben gemäß seiner Bestimmung mitbringt, eine Erfahrung, die ich bereits aus der Münchner Rhyhtmenlehre, der astrologischen Schule von Wolfgang Döbereiner, kenne.
In diesen – idealerweise – vier Wochen sollten diese Menschen so oft und so viel wie möglich mit anderen über die betreffende Angelegenheit sprechen und auch besonders darauf achten, was sie sich selbst sagen hören. Reflektoren und geistige Projektoren sind dazu veranlagt, ihre verschiedenen inneren Erfahrungen zu einem Ganzen zusammenzufassen und ihre Entscheidungen aus der Gestalt dieser Synthese heraus zu fällen.
Um auf das definierte Sakralzentrum zurückzukommen, bleibt zu sagen, dass diese Menschen – also Generatoren – wie Dampflokomotiven sind: Sie brauchen lange, um in Fahrt zu kommen (beim Manifestierenden Generator geht es allerdings schneller), aber wenn sie einmal auf Touren sind, sind sie nicht mehr aufzuhalten und haben einen unglaublich langen Bremsweg. Deshalb ist es für Generatoren so wichtig, mit jeder größeren Entscheidung lange genug zu warten und auch wirklich auf ihre Bauchstimme zu hören, damit sie sich nur auf Projekte und Beziehungen einlassen, die eine lustvolle Erfahrung für sie sind und bleiben. Denn für sie gilt: einmal drin – immer drin. Wenn sie etwas anfangen, müssen sie es bis zum Ende durchziehen, und Enden können auch bitter sein.
Lebt das definierte Sakralzentrum aus seinem Nichtselbst, dann wartet es nicht auf Resonanz ("Ich muss doch endlich etwas tun!"), verwickelt sich in die falschen Erfahrungen und bleibt am Ende erschöpft, frustriert und von anderen ausgenutzt auf der Strecke.
Das undefinierte Sakralzentrum steht nicht unter solchem Druck, produktiv zu sein, wie die Generatoren. Es kann viel leichter alle Fünfe grade sein und andere für sich arbeiten lassen, gerät daher auch nicht so leicht in Gefahr, sich ausnutzen zu lassen. Aber, wie alle undefinierten Zentren, entwickelt es natürlich auch einen starken Sog, der Konditionierungen anzieht.
Die Nichtselbst-Strategie des undefinierten Sakralzentrums ist daran zu erkennen, dass der Mensch sich von anderen (Generatoren, natürlich) mitreißen lässt, weil er meint, er müsse genauso produktiv und ausdauernd sein wie sie. Ein offenes Sakral hat aber gar keine eingebaute Bremse, daher wissen diese Menschen einfach nicht, wann sie aufhören müssen. Das Ergebnis ist vorhersehbar: Total-Burnout.
Die richtige Strategie ist sowieso immer dieselbe, egal, ob definierte oder undefinierte Zentren: Halte dich an deinen Typ, folge deiner inneren Autorität und versuche nicht zu sein, was du nicht bist.
© Angela Nowicki, 16. August 2011
7 Kommentare:
Diese ganze Psychomechanik ist mir sehr fremd. Der Mensch eine Maschine?
Ich glaube, ich kann mich in deine Sichtweise hineinversetzen, aber was genau ist es, das dir das Bild vom Menschen als Maschine vermittelt?
Bin nun mal ein unverbesserlicher Personalist (Humanist), diese kybernetische Seelenanalyse reduziert den Menschen ja geradezu zum Computer, macht ihn zu einem Teil der die Integrität der Persönlichkeit zerstörenden "Megamaschine" (http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Mythos_der_Maschine)
"Unter Megamaschine versteht Mumford das ganze System moderner westlicher Wirtschafts- und Lebensweise, das für ihn einen beängstigenden totalitären Anspruch vorbringt, von der Vorliebe für Kriege einmal abgesehen. Die Hauptvertreter der Megamaschine sind – man beachte die Entstehungszeit des Buches: eine „Globalisierung“ war noch unbekannt – der nordamerikanische und der sowjetische Imperialismus. Sie fußt auf dem mechanistischen Weltbild, das sich im Lauf der Renaissance durchsetzt: alle Dinge sind beherrschbar, weil und insofern sie quantifizierbar, nämlich messbar, vorhersagbar, wiederholbar sind. Geschichte, Kultur, Moral und das Subjekt überhaupt mit seinen Ängsten, Hoffnungen, Kraftquellen müssen dabei notwendig unter die Räder kommen, weil sie nicht quantifizierbar sind. Wie sich versteht, ist der Kapitalismus die gefundene Wirtschaftsform für eine Megamaschine. Mehrwert, höher, schneller, weiter – das sind ihre Devisen. Die Frage, welches Glück oder Unglück mit diesem Streben einhergehe – also die Frage nach der Qualität – klammert sie rigoros aus. Mumford arbeitet den zerstörerischen Charakter des westlichen „Fortschritts“ heraus, der sich bekanntlich unaufhaltsam beschleunigt. „Nur die destruktiven Prozesse sind schnell, nur die Entropie kommt ohne Mühe.“[1] Dem hält Mumford ein organisches Weltbild entgegen, mit dem das vielbeschworene „Wachstum“ der westlichen Marktwirtschaften nicht das Geringste zu tun hat."
Das mag schon sein, aber meine Frage hast du nicht beantwortet.
Liebe Angela, kannst Du mir was zum linken Kreuz der Dualität (20-34 / 37-40) bei einem 6/2 MG sagen? Ich finde nirgendwo eine Information dazu, was die Bestimmung eines solchen Menschen ist. Falls Du mir eine Email schicken willst: 2-4_projektor@ich.ms
DANKEEE + LG
Michael
Lieber Michael, ich habe dir gerade eine Mail abgeschickt.
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