We are running a garden centre. Kurz vor Wochenendschluss kommt die fromme Helene noch auf die Idee, Krapfen zu backen und zu verkaufen. Die Buchhalterin, die sie kurz vor Feierabend auftreibt, kann jedoch ihrerseits kein Geld mehr auftreiben. Neila versteht nicht recht, wozu man Geld braucht, wenn man Krapfen verkaufen will. Nach längeren Diskussionen kommt ihr schließlich die Idee, den Bäcker auf der Fischer-von-Erlach-Straße einzuspannen. Erst überlegt sie, ihn anzurufen, weil sie keine Lust hat, die paar Schritte von der Reilstraße hinzulaufen, dann erscheint es ihr jedoch aussichtsreicher, selbst hinzugehen, als ein abstraktes Anliegen am Telefon vorzutragen.
Als sie zum Gartenfachmarkt zurückkommt, bleibt ihr Blick an einem riesigen grünen Schuh mit gelblicher Specksohle hängen. Dann sieht sie einen offenen Lieferwagen und erkennt den Bäcker mit seinem Gehilfen, die viele solcher Schuhe in allen Farben entladen und auf ein Verkaufsgestell packen. Das sind die Krapfen! Neila fällt ein, dass sie vergessen hat, dem Bäcker zu sagen, dass sie zum Essen verkauft werden sollen, doch das ist halb so schlimm - die Schuhe kann man schließlich auch essen. Sie unterhält sich eine Weile mit dem Bäcker, den sie für seine kunstvollen Werke lobt, und bemerkt, dass er und sein Gehilfe ungeheuer freundlich und bemüht um ehrliche, saubere Arbeit und ein gutes Firmenimage sind. Ein äußerst angenehmer Laden, auf den man sich verlassen kann.
Neila hat Steppenwolf angeschrieben mit der Bitte, einen Song für die Krapfen zu schreiben. Den hält sie jetzt in den Händen - sie haben es wirklich getan! Die fromme Helene und Undine hören ihn sich gemeinsam mit ihr an. Er klingt ein bisschen wie Spiritual Fantasy, und gleich in der ersten Zeile hat John Kay die Worte "Neila, moja mila" eingebaut, was man sogar durch den amerikanischen Akzent heraushören kann. Neila ist ungeheuer stolz: Steppenwolf hat einen Song geschrieben, in dem sie vorkommt!
Nun geht es ans Bezahlen. Der Bäcker ist inzwischen wieder in seinem Laden, und Neila macht sich ein zweites Mal auf den Weg zu ihm, um die Zahlungsdifferenzen zu begleichen. Oma Irma glaubt nicht an seine Ehrlichkeit, viele glauben das nicht, und diese negative Einstellung ärgert Neila so, dass sie sich - trotz ihrer Unsicherheit, ob sie Recht behalten wird - zu einer Wette hinreißen lässt. "Genau, von nun an sollte ich immer gleich wetten!" ruft sie begeistert aus. Für den Anfang wettet sie mit Oma Irma um zehn Cent. Selbstverständlich wird das Problem zu ihrer vollen Zufriedenheit gelöst, der Bäcker ist wirklich um Solidität bemüht. Neila triumphiert und fordert ihre zehn Cent ein.
Im Nu sind die Krapfen verkauft. Sie haben 60 Euro eingenommen. Neila staunt und freut sich noch mehr, als ihr einfällt, dass sie davon gar nichts mehr abziehen müssen, denn alle anderen Ausgaben sind schon beglichen. Sie können die 60 Euro also unter sich aufteilen. Die fromme Helene hat die Krapfen versorgt, Neila den Bäcker und den Song - da fällt ihr ein, dass Undine schließlich auch mitgeholfen hat. Ihre Leistung ist zwar im Vergleich zu denen der anderen geringfügig gewesen, doch Neila besteht darauf, dass Undine wenigstens 10 Euro bekommt. Der frommen Helene passt das nicht recht, Undine besteht auch nicht darauf, und alle wissen, dass sie das Geld am wenigsten braucht. Trotzdem entscheidet Neila: "10 Euro für Undine und je 25 für dich und mich, ist das ok?" Etwas widerwillig stimmt die fromme Helene zu.
Da Letztere leider verhindert ist, muss Neila nun noch den abendlichen Bandauftritt schmeißen. Immerhin sind sie eine Teenie-Kultband, der kleine Saal ist halb voll mit acht- bis zwölfjährigen Mädels, the show must go on. Neila sitzt am Klavier, Undine neben ihr, sie spielt sich angestrengt locker durch die Setlist, doch ihren größten Hit muss sie zum Schluss auch noch SINGEN! Das ist der absolute Horror für sie, doch sie gibt ihr Bestes. Es sind nur vier Zeilen, die sie von einem Karaoke-Bildschirm hinter dem Klavier abliest, allerdings muss sie jedesmal quer durchscrollen, weil die Zeilen nicht umgebrochen sind. Es kommt etwas mit "mamma" und "Jamaica" drin vor. Neila versucht, den Song so hymnisch wie möglich rüberzubringen. Am Anfang singt das Publikum sogar mit, später muss sie es animieren, wobei leider nur ein etwas gepresstes: "Alle!" herauskommt. Überhaupt war sie während des ganzen Auftritts reichlich gepresst.
Am Ende hat Neila den Eindruck, das Publikum enttäuscht zu haben, denn der Applaus war bestenfalls artig zu nennen. Doch als sie Undine fragt, ob sie viel falsch gesungen habe, meint die: "Ja, schon öfter mal mittendrin, aber du hast es insgesamt gut gepackt, und du hattest auch etliche Fans unter den Mädchen." Neila schwankt zwischen Peinlichkeit und Erleichterung und tröstet sich dann damit, dass das schließlich ihr erster Auftritt war. Es kann nur besser werden.
Als sie zum Gartenfachmarkt zurückkommt, bleibt ihr Blick an einem riesigen grünen Schuh mit gelblicher Specksohle hängen. Dann sieht sie einen offenen Lieferwagen und erkennt den Bäcker mit seinem Gehilfen, die viele solcher Schuhe in allen Farben entladen und auf ein Verkaufsgestell packen. Das sind die Krapfen! Neila fällt ein, dass sie vergessen hat, dem Bäcker zu sagen, dass sie zum Essen verkauft werden sollen, doch das ist halb so schlimm - die Schuhe kann man schließlich auch essen. Sie unterhält sich eine Weile mit dem Bäcker, den sie für seine kunstvollen Werke lobt, und bemerkt, dass er und sein Gehilfe ungeheuer freundlich und bemüht um ehrliche, saubere Arbeit und ein gutes Firmenimage sind. Ein äußerst angenehmer Laden, auf den man sich verlassen kann.
Neila hat Steppenwolf angeschrieben mit der Bitte, einen Song für die Krapfen zu schreiben. Den hält sie jetzt in den Händen - sie haben es wirklich getan! Die fromme Helene und Undine hören ihn sich gemeinsam mit ihr an. Er klingt ein bisschen wie Spiritual Fantasy, und gleich in der ersten Zeile hat John Kay die Worte "Neila, moja mila" eingebaut, was man sogar durch den amerikanischen Akzent heraushören kann. Neila ist ungeheuer stolz: Steppenwolf hat einen Song geschrieben, in dem sie vorkommt!
Nun geht es ans Bezahlen. Der Bäcker ist inzwischen wieder in seinem Laden, und Neila macht sich ein zweites Mal auf den Weg zu ihm, um die Zahlungsdifferenzen zu begleichen. Oma Irma glaubt nicht an seine Ehrlichkeit, viele glauben das nicht, und diese negative Einstellung ärgert Neila so, dass sie sich - trotz ihrer Unsicherheit, ob sie Recht behalten wird - zu einer Wette hinreißen lässt. "Genau, von nun an sollte ich immer gleich wetten!" ruft sie begeistert aus. Für den Anfang wettet sie mit Oma Irma um zehn Cent. Selbstverständlich wird das Problem zu ihrer vollen Zufriedenheit gelöst, der Bäcker ist wirklich um Solidität bemüht. Neila triumphiert und fordert ihre zehn Cent ein.
Im Nu sind die Krapfen verkauft. Sie haben 60 Euro eingenommen. Neila staunt und freut sich noch mehr, als ihr einfällt, dass sie davon gar nichts mehr abziehen müssen, denn alle anderen Ausgaben sind schon beglichen. Sie können die 60 Euro also unter sich aufteilen. Die fromme Helene hat die Krapfen versorgt, Neila den Bäcker und den Song - da fällt ihr ein, dass Undine schließlich auch mitgeholfen hat. Ihre Leistung ist zwar im Vergleich zu denen der anderen geringfügig gewesen, doch Neila besteht darauf, dass Undine wenigstens 10 Euro bekommt. Der frommen Helene passt das nicht recht, Undine besteht auch nicht darauf, und alle wissen, dass sie das Geld am wenigsten braucht. Trotzdem entscheidet Neila: "10 Euro für Undine und je 25 für dich und mich, ist das ok?" Etwas widerwillig stimmt die fromme Helene zu.
Da Letztere leider verhindert ist, muss Neila nun noch den abendlichen Bandauftritt schmeißen. Immerhin sind sie eine Teenie-Kultband, der kleine Saal ist halb voll mit acht- bis zwölfjährigen Mädels, the show must go on. Neila sitzt am Klavier, Undine neben ihr, sie spielt sich angestrengt locker durch die Setlist, doch ihren größten Hit muss sie zum Schluss auch noch SINGEN! Das ist der absolute Horror für sie, doch sie gibt ihr Bestes. Es sind nur vier Zeilen, die sie von einem Karaoke-Bildschirm hinter dem Klavier abliest, allerdings muss sie jedesmal quer durchscrollen, weil die Zeilen nicht umgebrochen sind. Es kommt etwas mit "mamma" und "Jamaica" drin vor. Neila versucht, den Song so hymnisch wie möglich rüberzubringen. Am Anfang singt das Publikum sogar mit, später muss sie es animieren, wobei leider nur ein etwas gepresstes: "Alle!" herauskommt. Überhaupt war sie während des ganzen Auftritts reichlich gepresst.
Am Ende hat Neila den Eindruck, das Publikum enttäuscht zu haben, denn der Applaus war bestenfalls artig zu nennen. Doch als sie Undine fragt, ob sie viel falsch gesungen habe, meint die: "Ja, schon öfter mal mittendrin, aber du hast es insgesamt gut gepackt, und du hattest auch etliche Fans unter den Mädchen." Neila schwankt zwischen Peinlichkeit und Erleichterung und tröstet sich dann damit, dass das schließlich ihr erster Auftritt war. Es kann nur besser werden.
© Angela Nowicki, 22. August 2010
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