Traum vom 18. September 2011
Ich saß mit meiner Familie zu Tisch wie bei einer Feier. Mein Vater saß an der Stirnseite, mein Bruder links neben ihm.
Ich erzählte meinem Bruder von unserer verstorbenen Mutter. Er oder auch alle anderen hatten behauptet, sie sei so angepasst und unterwürfig gewesen, und ich musste dem im Grunde zustimmen, doch: „Manchmal war sie auch sehr eigenwillig. Zum Beispiel bei der Feststellung ihrer Pflegebedürftigkeit, da hat sie sofort und mit Spaß mitgespielt, als ich ihr einschärfte, wie sie sich verhalten solle...‟
Das erzählte ich meinem Bruder, der dazu aufgestanden war. Sofort fiel mir mein Vater ins Wort und belehrte mich scharf, dass ich sie in solchen Situationen dazu hätte anhalten müssen, sich den gesellschaftlichen Regeln anzupassen. Er putzte mich vor versammelter Mannschaft runter, dass ich meine Mutter hätte davon abbringen müssen, sich individualistisch zu verhalten. Im lauten Befehlston. Mir schwoll der Kamm.
Da schrie ich meinen Vater an, dass das alles eine große Lüge und absolut falsch sei, dass Individualismus das Beste sei, was der Mensch hervorbringen könne und so weiter. Meine Tante wand sich und versuchte, zu beschwichtigen, und mein Vater wurde auf einmal ganz still.
© Angela Nowicki, 23. Juni 2013
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