Ich war immer überzeugt, nicht visualisieren zu können. Das machte mich traurig, denn ich wollte mein Leben lang so gern malen, es drängte mich, mich selbst auszudrücken - aber ich hatte keine Ideen. Beim Schreiben genauso. Eine fast 30 Jahre währende künstlerische Blockade. Ich hatte das Gefühl, es sei eine Quelle tief in mir verstopft.
Bis ich nach über 25 Jahren meine beste Freundin wiederfand. Irgendwann hatten wir den Kontakt verloren, und später hörte ich nur noch, sie sei ins Ausland gegangen. Seit wir Internet und jetzt auch eine Flatrate haben, habe ich die anfallsweise Angewohnheit, nach Bekannten zu googeln. Ganz selten finde ich mal was - ein einzelnes Foto, eine Erwähnung in einer Lokalzeitung, einen Eintrag im Telefonbuch. Meine Freundin war Google gänzlich unbekannt, und ich vergaß die Sache wieder.
Doch vor zwei Jahren kam mir eine neue Idee. Ich googelte nach ihrer Schwester. Tatsächlich wurde ich fündig - bei stayfriends, manchmal also eine ganz nützliche Einrichtung, auch wenn mich Klassentreffen seit einiger Zeit hervorragend desinteressieren. Die Stadt stimmte, das Abschlussjahr konnte hinkommen, der Name stimmte. Für sie registrierte ich mich extra bei stayfriends (und werde seither natürlich in regelmäßigen Abständen von Spams heimgesucht) und mailte sie an: "Bist du die Schwester von XY?..." Die unendlichen Weiten verschluckten meinen Ruf und schwiegen beharrlich. Ich vergaß die Sache wieder.
Zwei Monate später hatte ich plötzlich eine Mail im Kasten. Es war ihre Schwester, sie war nur verreist gewesen, und ich war völlig baff, als ich las, meine Freundin wohne mittlerweile nur 80 km von mir entfernt! Natürlich rief ich sie sofort an. Als ich mich vorgestellt hatte, blieb es am anderen Ende still. Im Glauben, sie habe mich vergessen, hob ich an, mich näher zu erklären, doch ich wurde unterbrochen: "Ich weiß doch, wer du bist. Ich kann es nur nicht glauben!" Eine Woche später sahen wir uns nach über 25 Jahren wieder.
Seltsam, wie parallel sich manchmal ausgerechnet die unterschiedlichsten Menschen entwickeln. Bis wir uns aus den Augen verloren, wussten wir beide nicht so richtig, was wir im Leben wollten. Nun wollte ich Homöopathin werden und büffelte gerade Medizin für die Heilpraktikerprüfung, und sie gab seit Jahren Heilmassagen und machte gerade eine Ausbildung zur Geistheilerin. Und wir hatten beide, unabhängig voneinander, die Spiritualität für uns entdeckt.
Schon bald lud sie mich bei einem der folgenden Telefonate zu einer Seelenreise ein. "Ich kann aber nicht visualisieren!" war meine erste Reaktion. "Das kann jeder", hörte ich. "Ich bin noch keinem begegnet, der nichts gesehen hätte. Man muss nur wissen, wie man es richtig anfängt. Dazu braucht man eine Einführung."
Im Juni 2009 bekam ich, zusammen mit einem weiteren Neuling, meine Einführung, bevor die Gruppe zu den "richtigen" Reisen eintraf. Der Schamanismus kennt drei Welten: eine Unterwelt, eine Mittelwelt und eine Oberwelt. Ich vermute, das ist vergleichbar mit den hinduistischen Gunas: Tamas, dem Reich der Dämonen, Rajas, dem Reich der Menschen, und Sattva, dem Reich der Götter. Die ersten Reisen gehen in die Unterwelt, denn dort kann man sein Krafttier finden. Bei den Schamanen hieß es wohl, das Krafttier gebe sich einem selbst zu erkennen, indem es sich von allen Seiten zeige.
Dieses Krafttier ist einer der wichtigsten Führer in der geistigen Welt, denn es ist der Teil unserer Seele, den wir im Moment am meisten brauchen, und es beschützt uns vor allen Gefahren, in die wir ohne es in der Unterwelt hineinstiefeln könnten. Deshalb soll man immer darauf achten, dass man dort nirgendwohin allein geht, sondern nur mit seinem Krafttier. Diesem Tier kann man auch alle Fragen stellen, die einem gerade auf dem Herzen liegen. Es weiß stets, wohin es uns führen muss, damit wir eine Antwort oder eine Stärkung erhalten. Uns wurde erklärt, als Krafttier kämen alle Tiere in Frage, außer Insekten und Ekeltieren, das habe ich aber später revidieren müssen.
Eine Seelenreise ist etwas anderes als eine geführte Meditation oder eine Visualisierung und ist auch nur bedingt mit dem Katathymen Bilderleben zu vergleichen. Hier wird man nicht geführt, keiner sagt einem, was man sehen soll, sondern man gibt sich bei einem sehr schnellen Trommelrhythmus, der die Frequenz der Gehirnwellen in den Theta-Zustand, also einen Zustand tiefer Entspannung, senken soll, ganz den inneren Bildern hin, die in einem von selbst aufsteigen. Man sucht zwar nach bestimmten Fixpunkten (z.B. dem Eingang zur Unterwelt), lässt jedoch alles kommen, wie es kommt. Wichtig ist nur, dass man die Szenerie und die Bilder, die aufsteigen, auch halten kann, sich also praktisch tatsächlich in eine andere Welt mit ihrer eigenen Logik hineinbegibt. Sonst kommt es zu einer Flucht wechselnder, zufälliger Bilder, mit denen man nicht viel anfangen kann.
Genau das war, wie sich später herausstellte, mein eigentliches Problem gewesen. Nach meinen ersten Seelenreisen wurde mir bewusst, dass ich durchaus schon immer Bilder gesehen hatte - vor dem Einschlafen -, ich hatte sie nur nicht ernst genommen. Dieses Sehen war nämlich seltsam, und ich vermute, dass viele Leute das selbst kennen: Man sieht nicht so, wie man ein Bild normalerweise mit den physischen Augen sieht, man "sieht" eigentlich gar nichts, und doch sind diese Bilder so präzise, dass man sie malen könnte. Es ist wohl das berühmte "innere Auge", das da am Werk ist. Ich hatte diese Bilder natürlich nie halten können. Sie blitzten auf und waren sofort wieder verschwunden.
Bei unserer Einführung ging es auch noch nicht sofort in die Unterwelt. Beim ersten Versuch sollten wir uns eine Landschaft vorstellen, die wir kennen und die wir besonders schön finden. Vielleicht einen Ort aus der Kindheit, an dem wir immer glücklich waren, und am besten einen, an dem wir allein und ungestört waren. Sonst nichts. Einfach nur versuchen, sich diesen Ort immer genauer vorzustellen. In der zweiten Runde ging es wieder an diesen Ort, nun sollten wir uns aber schon umherbewegen und wieder versuchen, so viel wie möglich dabei zu erfassen. Beim dritten Anlauf wurden alle Sinne eingesetzt: Was spüre ich dort? Welches Wetter, welche Jahreszeit herrscht? Nehme ich vielleicht sogar Gerüche wahr oder gar Geräusche? Man sollte alles anzufassen versuchen, nicht einfach vorbeirennen, sondern sich wahrnehmend ganz auf jede Einzelheit einlassen. Als Nächstes mussten wir den Eingang zur Unterwelt suchen und schließlich, zum Abschluss der Einführung, in die Unterwelt hinein gehen und unser Krafttier suchen.
Nun ja, das war schon alles ganz ok für mich, nur - wirklich "gesehen" hatte ich nichts. Vorstellen kann ich mir eine Menge, das war nie das Problem gewesen. Da sagte meine Freundin einen Satz, der, wie sich zeigen sollte, meine verschüttete Quelle ein für allemal wieder freilegte. Sie sagte:
"Dann nimm doch einfach deine Vorstellungen an!"
Es war, als habe sie damit eine Flasche entkorkt. Wie ein Wasserfall prasselten die Erkenntnisse auf mich ein.
Ja, wir sind es gewöhnt, unsere Vorstellungen nicht ernst zu nehmen. "Das habe ich mir doch nur vorgestellt." Was heißt das denn? Das heißt doch, dass wir uns selbst nicht ernst nehmen. Dass wir uns nicht zutrauen, Wahrheiten aus uns selbst hervorzubringen. Wahrheiten kommen von äußeren Autoritäten, Heilung kommt von außen - von einem Arzt, einem Heiler, von Gott. Und dabei vergessen wir, dass das Göttliche ebenso in uns wie außerhalb unser ist, wir selbst sind ein Teil Gottes, falls er überhaupt Teile haben kann. In diesem entscheidenden Moment wurde mir klar, dass ich - wie viele andere sicherlich auch - immer auf ein Wunder von außen gewartet habe, darauf, dass mir Bilder quasi selbsttätig "erscheinen", als etwas letztlich Fremdes. Man glaubt dem Fremden mehr als sich selbst. Ich weiß, dass auch das manchen möglich ist, doch die eigene "Vorstellung", die aktive Imagination, ist genauso wertvoll und wahr. Nichts geschieht "zufällig", d.h. losgelöst von einem umfassenden Sinn. Wir können ja nicht einmal unsere Gedanken willkürlich steuern.
Seit diesem Tag im Juni vor zwei Jahren leide ich jedenfalls an keinem Bilder- und Ideenmangel mehr. Ich kann gar nicht so schnell malen und schreiben, um alles umzusetzen, was mir einfällt. Zu den Seelenreisen selbst habe ich nicht den intensiven Zugang gefunden wie manche andere aus jener Gruppe. Ich nutze sie heute gelegentlich, um Antwort auf brennende Fragen zu bekommen, das klappt aber auch nicht immer. Es hat sicherlich noch mal eine andere Qualität, wenn man wirklich plastische und farbige Bilder sieht, das scheint tatsächlich nicht jedem gegeben zu sein. Andererseits weiß ich ja nicht, wie andere wirklich sehen. Nur bin ich noch zu sehr "Kopf ohne Körper", als dass ich so schnell und leicht wie andere in eine Trance rutschen könnte. Dennoch sind Seelenreisen ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden.
Bis ich nach über 25 Jahren meine beste Freundin wiederfand. Irgendwann hatten wir den Kontakt verloren, und später hörte ich nur noch, sie sei ins Ausland gegangen. Seit wir Internet und jetzt auch eine Flatrate haben, habe ich die anfallsweise Angewohnheit, nach Bekannten zu googeln. Ganz selten finde ich mal was - ein einzelnes Foto, eine Erwähnung in einer Lokalzeitung, einen Eintrag im Telefonbuch. Meine Freundin war Google gänzlich unbekannt, und ich vergaß die Sache wieder.
Doch vor zwei Jahren kam mir eine neue Idee. Ich googelte nach ihrer Schwester. Tatsächlich wurde ich fündig - bei stayfriends, manchmal also eine ganz nützliche Einrichtung, auch wenn mich Klassentreffen seit einiger Zeit hervorragend desinteressieren. Die Stadt stimmte, das Abschlussjahr konnte hinkommen, der Name stimmte. Für sie registrierte ich mich extra bei stayfriends (und werde seither natürlich in regelmäßigen Abständen von Spams heimgesucht) und mailte sie an: "Bist du die Schwester von XY?..." Die unendlichen Weiten verschluckten meinen Ruf und schwiegen beharrlich. Ich vergaß die Sache wieder.
Zwei Monate später hatte ich plötzlich eine Mail im Kasten. Es war ihre Schwester, sie war nur verreist gewesen, und ich war völlig baff, als ich las, meine Freundin wohne mittlerweile nur 80 km von mir entfernt! Natürlich rief ich sie sofort an. Als ich mich vorgestellt hatte, blieb es am anderen Ende still. Im Glauben, sie habe mich vergessen, hob ich an, mich näher zu erklären, doch ich wurde unterbrochen: "Ich weiß doch, wer du bist. Ich kann es nur nicht glauben!" Eine Woche später sahen wir uns nach über 25 Jahren wieder.
Seltsam, wie parallel sich manchmal ausgerechnet die unterschiedlichsten Menschen entwickeln. Bis wir uns aus den Augen verloren, wussten wir beide nicht so richtig, was wir im Leben wollten. Nun wollte ich Homöopathin werden und büffelte gerade Medizin für die Heilpraktikerprüfung, und sie gab seit Jahren Heilmassagen und machte gerade eine Ausbildung zur Geistheilerin. Und wir hatten beide, unabhängig voneinander, die Spiritualität für uns entdeckt.
Schon bald lud sie mich bei einem der folgenden Telefonate zu einer Seelenreise ein. "Ich kann aber nicht visualisieren!" war meine erste Reaktion. "Das kann jeder", hörte ich. "Ich bin noch keinem begegnet, der nichts gesehen hätte. Man muss nur wissen, wie man es richtig anfängt. Dazu braucht man eine Einführung."
Im Juni 2009 bekam ich, zusammen mit einem weiteren Neuling, meine Einführung, bevor die Gruppe zu den "richtigen" Reisen eintraf. Der Schamanismus kennt drei Welten: eine Unterwelt, eine Mittelwelt und eine Oberwelt. Ich vermute, das ist vergleichbar mit den hinduistischen Gunas: Tamas, dem Reich der Dämonen, Rajas, dem Reich der Menschen, und Sattva, dem Reich der Götter. Die ersten Reisen gehen in die Unterwelt, denn dort kann man sein Krafttier finden. Bei den Schamanen hieß es wohl, das Krafttier gebe sich einem selbst zu erkennen, indem es sich von allen Seiten zeige.
Dieses Krafttier ist einer der wichtigsten Führer in der geistigen Welt, denn es ist der Teil unserer Seele, den wir im Moment am meisten brauchen, und es beschützt uns vor allen Gefahren, in die wir ohne es in der Unterwelt hineinstiefeln könnten. Deshalb soll man immer darauf achten, dass man dort nirgendwohin allein geht, sondern nur mit seinem Krafttier. Diesem Tier kann man auch alle Fragen stellen, die einem gerade auf dem Herzen liegen. Es weiß stets, wohin es uns führen muss, damit wir eine Antwort oder eine Stärkung erhalten. Uns wurde erklärt, als Krafttier kämen alle Tiere in Frage, außer Insekten und Ekeltieren, das habe ich aber später revidieren müssen.
Eine Seelenreise ist etwas anderes als eine geführte Meditation oder eine Visualisierung und ist auch nur bedingt mit dem Katathymen Bilderleben zu vergleichen. Hier wird man nicht geführt, keiner sagt einem, was man sehen soll, sondern man gibt sich bei einem sehr schnellen Trommelrhythmus, der die Frequenz der Gehirnwellen in den Theta-Zustand, also einen Zustand tiefer Entspannung, senken soll, ganz den inneren Bildern hin, die in einem von selbst aufsteigen. Man sucht zwar nach bestimmten Fixpunkten (z.B. dem Eingang zur Unterwelt), lässt jedoch alles kommen, wie es kommt. Wichtig ist nur, dass man die Szenerie und die Bilder, die aufsteigen, auch halten kann, sich also praktisch tatsächlich in eine andere Welt mit ihrer eigenen Logik hineinbegibt. Sonst kommt es zu einer Flucht wechselnder, zufälliger Bilder, mit denen man nicht viel anfangen kann.
Genau das war, wie sich später herausstellte, mein eigentliches Problem gewesen. Nach meinen ersten Seelenreisen wurde mir bewusst, dass ich durchaus schon immer Bilder gesehen hatte - vor dem Einschlafen -, ich hatte sie nur nicht ernst genommen. Dieses Sehen war nämlich seltsam, und ich vermute, dass viele Leute das selbst kennen: Man sieht nicht so, wie man ein Bild normalerweise mit den physischen Augen sieht, man "sieht" eigentlich gar nichts, und doch sind diese Bilder so präzise, dass man sie malen könnte. Es ist wohl das berühmte "innere Auge", das da am Werk ist. Ich hatte diese Bilder natürlich nie halten können. Sie blitzten auf und waren sofort wieder verschwunden.
Bei unserer Einführung ging es auch noch nicht sofort in die Unterwelt. Beim ersten Versuch sollten wir uns eine Landschaft vorstellen, die wir kennen und die wir besonders schön finden. Vielleicht einen Ort aus der Kindheit, an dem wir immer glücklich waren, und am besten einen, an dem wir allein und ungestört waren. Sonst nichts. Einfach nur versuchen, sich diesen Ort immer genauer vorzustellen. In der zweiten Runde ging es wieder an diesen Ort, nun sollten wir uns aber schon umherbewegen und wieder versuchen, so viel wie möglich dabei zu erfassen. Beim dritten Anlauf wurden alle Sinne eingesetzt: Was spüre ich dort? Welches Wetter, welche Jahreszeit herrscht? Nehme ich vielleicht sogar Gerüche wahr oder gar Geräusche? Man sollte alles anzufassen versuchen, nicht einfach vorbeirennen, sondern sich wahrnehmend ganz auf jede Einzelheit einlassen. Als Nächstes mussten wir den Eingang zur Unterwelt suchen und schließlich, zum Abschluss der Einführung, in die Unterwelt hinein gehen und unser Krafttier suchen.
Nun ja, das war schon alles ganz ok für mich, nur - wirklich "gesehen" hatte ich nichts. Vorstellen kann ich mir eine Menge, das war nie das Problem gewesen. Da sagte meine Freundin einen Satz, der, wie sich zeigen sollte, meine verschüttete Quelle ein für allemal wieder freilegte. Sie sagte:
"Dann nimm doch einfach deine Vorstellungen an!"
Es war, als habe sie damit eine Flasche entkorkt. Wie ein Wasserfall prasselten die Erkenntnisse auf mich ein.
Ja, wir sind es gewöhnt, unsere Vorstellungen nicht ernst zu nehmen. "Das habe ich mir doch nur vorgestellt." Was heißt das denn? Das heißt doch, dass wir uns selbst nicht ernst nehmen. Dass wir uns nicht zutrauen, Wahrheiten aus uns selbst hervorzubringen. Wahrheiten kommen von äußeren Autoritäten, Heilung kommt von außen - von einem Arzt, einem Heiler, von Gott. Und dabei vergessen wir, dass das Göttliche ebenso in uns wie außerhalb unser ist, wir selbst sind ein Teil Gottes, falls er überhaupt Teile haben kann. In diesem entscheidenden Moment wurde mir klar, dass ich - wie viele andere sicherlich auch - immer auf ein Wunder von außen gewartet habe, darauf, dass mir Bilder quasi selbsttätig "erscheinen", als etwas letztlich Fremdes. Man glaubt dem Fremden mehr als sich selbst. Ich weiß, dass auch das manchen möglich ist, doch die eigene "Vorstellung", die aktive Imagination, ist genauso wertvoll und wahr. Nichts geschieht "zufällig", d.h. losgelöst von einem umfassenden Sinn. Wir können ja nicht einmal unsere Gedanken willkürlich steuern.
Seit diesem Tag im Juni vor zwei Jahren leide ich jedenfalls an keinem Bilder- und Ideenmangel mehr. Ich kann gar nicht so schnell malen und schreiben, um alles umzusetzen, was mir einfällt. Zu den Seelenreisen selbst habe ich nicht den intensiven Zugang gefunden wie manche andere aus jener Gruppe. Ich nutze sie heute gelegentlich, um Antwort auf brennende Fragen zu bekommen, das klappt aber auch nicht immer. Es hat sicherlich noch mal eine andere Qualität, wenn man wirklich plastische und farbige Bilder sieht, das scheint tatsächlich nicht jedem gegeben zu sein. Andererseits weiß ich ja nicht, wie andere wirklich sehen. Nur bin ich noch zu sehr "Kopf ohne Körper", als dass ich so schnell und leicht wie andere in eine Trance rutschen könnte. Dennoch sind Seelenreisen ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden.
© Angela Nowicki, 19. Juni 2011
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