Dienstag, 21. Juni 2011

Warten auf England nach der Vollendung

Ich will nach England ziehen. Das ist mein Traum. Eigentlich spricht alles dagegen: die Finanzen, die 86-jährige, alleinstehende Tante, der angesammelte Müll von 30 Jahren... Aber wenn es sein soll, wird es sein. Klausbernd Vollmar hat so eine (oder so eine ähnliche) herrliche Begründung gegeben: "Wer in Deutschland alt wird, wird bieder. Wer in England alt wird, wird exzentrisch. Ich mag nicht bieder werden."

Nun habe ich die Erfahrung gemacht, dass mein Schicksal immer sofort präzise reagiert. Im Multidimensional Human Design bin ich ein Manifestierender Generator. Eigentlich heißt es da, diese Typen müssten erst reagieren und dann agieren, aber ich habe für mich festgestellt, dass der erste Schritt sehr wohl von mir ausgehen muss (manifestierend), worauf ich eine Reaktion bekomme, die mir zeigt, ob ich mit dieser Aktion zu dieser Zeit richtig liege, und darauf muss oder kann ich dann entsprechend reagieren.

Vorigen Freitag habe ich die Initiative ergriffen und nach Miethäusern in England gesucht. Sofort fand ich eine wunderbare Seite mit massenhaft Angeboten und sogar ganz vielen, die ich bezahlen könnte. "Ja!" sprach das Schicksal offensichtlich. Und nun ist das Dilemma da, die Hindernisse haben sich noch nicht in Wohlgefallen aufgelöst. Mein nächstes Klärungsprojekt heißt also: "Umzug nach England in diesem Jahr?"

Mein erster Schritt war gestern das I Ging. Klare Fragestellung und: "Was rätst du mir?" Ich habe noch nie eine so klare Antwort von meinem geliebten Orakel erhalten:

  63 - Nach der Vollendung
                     wandelt sich auf Linie 2 in
                                                      5 - Das Warten


Nach der Vollendung bezeichnet einen Höhepunkt, eine Situation, die sich nicht mehr verbessern kann. Versuchte man, jetzt noch einen draufzusetzen, käme es zum Kollaps. Es ist ein fragiles Gleichgewicht, ein vollendeter Streichholzturm, ein fertiges Bild - Hände weg! Jetzt noch eine Bewegung, noch ein Pinselstrich, und alles war für die Katz. Man muss wissen, wann man aufhören muss.

Linie 2 zeichnet eine Frau, die ihren Wagenvorhang verliert. "Lauf ihm nicht nach! Am siebenten Tag bekommst du ihn." Der Wagenvorhang gleicht der vereitelten Absicht. Sie ist aber mitnichten vereitelt, sondern verzögert sich nur. Es wird die Zeit kommen, sogar bald, da das Vorhaben durchführbar sein wird. Linie 63.2 sagt: "Du kannst jetzt nichts tun, doch gedulde dich und warte auf die rechte Zeit."

Folgerichtiger könnte sich das Ganze nicht wandeln: Hexagramm 5 - Das Warten! Das Warten ist hier kein Nichtstun, sondern erfordert die aktive Vorbereitung bei gleichzeitiger Gelassenheit, bis die Zeit reif ist. Wer das Warten aktiv nutzt, wird dann bereit sein für die Wandlung. Wer sich zurücklehnt, wird den Zug verpassen.

Fazit: Dieses Jahr wird mich Chemnitz noch nicht los (et vice versa). Aber ich sollte fleißig weiter Häuser suchen, die Wohnung entmüllen... By the way: Wäre es nicht ein Idealzustand, nur so viel zu besitzen, wie in einen Rucksack passt?

© Angela Nowicki, 21. Juni 2011

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