Die Schaltkreisgruppe des Individuums
Aus dem Stamm heraus entwickelt sich das Individuum nicht "vom Ich zum Wir", sondern vom weitgehend unbewussten Wir zum bewussten ICH. Das lässt sich auch an der menschlichen Individualentwicklung nachvollziehen: Das Ich-Bewusstsein entwickelt sich erst gegen Ende der ersten drei Lebensjahre; vorher erlebt sich das Kleinkind als noch nicht getrennt von seiner Umwelt und seinen Bezugspersonen und spricht von sich in der dritten Person. Das Interesse des Individuums sind die Selbstfindung und die Selbstverwirklichung. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, denn das Individuum erwächst ja aus dem Stamm, hat also bereits eine gemeinschaftliche Entwicklungsphase hinter sich. Es ist in der Lage, Rücksicht auf andere Individuen zu nehmen und sie durch sein Vorbild zu bestärken. Es hat allerdings nicht die Aufgabe, für andere da zu sein, sondern in erster Linie für sich selbst, allerdings ohne anderen zu schaden, nach dem Motto: "Freiheit ist immer auch die Freiheit der anders Denkenden." Deshalb ist sein Schlüsselwort nicht Selbstbestärkung, wie in der allerersten Stufe der Integrationskanäle, sondern Bestärkung anderer, weil es andere durch seinen individuellen Ausdruck darin bestärkt, ihren eigenen individuellen Ausdruck zu suchen und auszuleben. Der wahre Individualist sagt: "Seht her, Menschen, all das könnt ihr tun und noch mehr, wenn ihr euch aus dem Joch der Herde befreit und euer Selbst würdigt!"
Die Schaltkreisgruppe des Individuums besteht aus
dem Schaltkreis des Wissens mit den Kanälen
61/24 (Kopf-Ajna) - Gewahrsein, ein Design des Denkers
43/23 (Ajna-Kehle) - Strukturierung, ein Design der Individualität (Genie oder Wahnsinn)
8/1 (Kehle-Selbst) - Inspiration, ein Design des schöpferischen Rollenvorbilds
2/14 (Selbst-Sakral) - Metrum, ein Design des Schlüsselverwalters
3/60 (Sakral-Wurzel) - Mutation, ein Design der impulsiven Entwicklung
38/28 (Wurzel-Milz) - Kampf, ein Design des Eigensinns
57/20 (Milz-Kehle) - Geistesblitz, ein Design durchdringender Bewusstheit
39/55 (Wurzel-Solarplexus) - Gefühlsausdruck, ein Design der Launenhaftigkeit
22/12 (Solarplexus-Kehle) - Offenheit, ein Design der Geselligkeit
dem Schaltkreis der Zentrierung mit den Kanälen
51/25 (Herz-Selbst) - Einweihung, ein Design des Drangs, Erster zu sein
10/34 (Selbst-Sakral) - Erforschung, ein Design, den eigenen Überzeugungen zu folgen
Das Besondere an der Schaltkreisgruppe des Individuums ist, dass sie als einzige Schaltkreisgruppe alle neun Zentren miteinander verbindet. Auch dies ist für mich ein Hinweis darauf, dass das Individuum das evolutionäre Bindeglied zwischen dem Stamm und dem Kollektiv ist: Es hat ein Ego, aber auch ein Selbst und einen Verstand. Beim Wissen dreht sich alles um Selbsterkenntnis und bei der Zentrierung um Selbstfindung und Selbstverwirklichung.
Die Schaltkreisgruppe des Kollektivs
Wenn der Mensch sich selbst gefunden und verwirklicht hat, ist er in der Lage, sich wieder mit anderen zusammenzuschließen, aber dieses Mal nicht mehr in egoistischer Abhängigkeit, sondern in einer Gemeinschaft der Freien. Das Kollektiv ist keine materiell orientierte Interessengruppe, wie der Stamm, sondern eine Gruppe oder Gesellschaft, die aus Individuen besteht, die sich freiwillig für das Gemeinwohl in die Pflicht nehmen lassen, ohne ihre Individualität aufzugeben. Es ist das Ganze, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Im Kollektiv geht es ums Teilen und Tauschen, Mit-teilen und Aus-tauschen. Vom Stammes-Attribut der Unterstützung unterscheidet sich das Teilen darin, dass es auf gleichberechtigter Basis, auf Augenhöhe, und freiwillig geschieht und dass es nicht zwingend eine Gegenleistung nach sich zieht, denn sonst wäre es ja nicht freiwillig. Wenn man von einem Stammesmenschen ein Geschenk erhält, so sollte man sich bei passender Gelegenheit besser revanchieren. Egal, was er sagt - im Stamm wird immer eine gleichwertige Gegenleistung erwartet, und schon ist man unfreiwillig in der Pflicht. Der kollektive Mensch gibt aus seiner inneren Fülle, ohne dafür etwas zu erwarten, und nimmt in Würde, ohne sich zum Geben verpflichtet zu fühlen. Letztlich geht es auch hier wieder um ein WIR, allerdings ein höheres Wir, das das Ich nicht mehr unterdrückt, weil es ohne Ich gar nicht denkbar wäre.
Irgendwie klingt das alles noch ziemlich utopisch. Vielleicht liegt es daran, dass wir in der Menschheitsentwicklung noch nicht beim Kollektiv angelangt sind. Wir haben gerade den Stamm überwunden und stecken derzeit mitten in der Individualisierung, zu sehen u.a. am Untergang der Großfamilien und der Familie als "Keimzelle der Gesellschaft", dem Bedeutungsverlust der Institution Kirche, dem explodierenden Egoismus (wenn mich überhaupt etwas an der Werbung fasziniert, so ist es ihre Rolle als Seismograf gesellschaftlicher Entwicklungen!) und seiner "Spaßgesellschaft". Egoismus im Sinne von Ich-Bezogenheit ist ein ganz natürlicher Kompensationsmechanismus auf die jahrtausendelange Verleugnung des Ich: Das Pendel muss erst genauso weit nach der anderen Seite ausschwingen, bevor es sich allmählich "einpendelt".
Die Schaltkreisgruppe des Kollektivs besteht aus
dem Schaltkreis der Abstraktion mit den Kanälen
64/47 (Kopf-Ajna) - Abstraktes Denken, ein Design der geistigen Aktivität und Klarheit
11/56 (Ajna-Kehle) - Neugier, ein Design des Suchers
33/13 (Kehle-Selbst) - Der verlorene Sohn, ein Design des Zeugen
46/29 (Selbst-Sakral) - Entdeckung, ein Design, Erfolg zu haben, wo andere versagen
42/53 (Sakral-Wurzel) - Reifung, ein Design der zyklischen Entwicklung
41/30 (Wurzel-Solarplexus) - Erkennen, ein Design der gebündelten Energie
36/35 (Solarplexus-Kehle) - Vielseitigkeit, ein Design des Hans-Dampf-in-allen-Gassen
dem Schaltkreis der Logik mit den Kanälen
63/4 (Kopf-Ajna) - Logisches Denken, ein Design der geistigen Leichtigkeit mit Zweifeln
17/62 (Ajna-Kehle) - Akzeptanz, ein Design der Nachfolge
31/7 (Kehle-Selbst) - Dominanz, ein Design der Führerschaft
15/5 (Selbst-Sakral) - Rhythmus, ein Design des Mitschwingens
9/52 (Sakral-Wurzel) - Konzentration, ein Design gerichteter Aufmerksamkeit
58/18 (Wurzel-Milz) - Urteil, ein Design der Unzufriedenheit
48/16 (Milz-Kehle) - Wellenlänge, ein Design des Talents
Das Besondere am Kollektiv ist, wie man sich schon denken kann, das Fehlen des Stammes-Ego. "Selbstlosigkeit" ist allerdings ein irreführender Begriff; das, was damit umgangssprachlich gemeint ist, müsste eigentlich "Ichlosigkeit" oder eben "Egolosigkeit" heißen. Bei der Abstraktion geht es um Erfahrungen und bei der Logik um Vorstellungen. Erfahrungen beziehen sich immer auf die Vergangenheit, die hier bewahrt und gedeutet wird (Erinnerung, Geschichte, Literatur usw.), während Vorstellungen sich immer auf die Zukunft beziehen, die hier geplant wird (Prognose, Technik, Informatik usw.).
Aus dem Stamm heraus entwickelt sich das Individuum nicht "vom Ich zum Wir", sondern vom weitgehend unbewussten Wir zum bewussten ICH. Das lässt sich auch an der menschlichen Individualentwicklung nachvollziehen: Das Ich-Bewusstsein entwickelt sich erst gegen Ende der ersten drei Lebensjahre; vorher erlebt sich das Kleinkind als noch nicht getrennt von seiner Umwelt und seinen Bezugspersonen und spricht von sich in der dritten Person. Das Interesse des Individuums sind die Selbstfindung und die Selbstverwirklichung. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, denn das Individuum erwächst ja aus dem Stamm, hat also bereits eine gemeinschaftliche Entwicklungsphase hinter sich. Es ist in der Lage, Rücksicht auf andere Individuen zu nehmen und sie durch sein Vorbild zu bestärken. Es hat allerdings nicht die Aufgabe, für andere da zu sein, sondern in erster Linie für sich selbst, allerdings ohne anderen zu schaden, nach dem Motto: "Freiheit ist immer auch die Freiheit der anders Denkenden." Deshalb ist sein Schlüsselwort nicht Selbstbestärkung, wie in der allerersten Stufe der Integrationskanäle, sondern Bestärkung anderer, weil es andere durch seinen individuellen Ausdruck darin bestärkt, ihren eigenen individuellen Ausdruck zu suchen und auszuleben. Der wahre Individualist sagt: "Seht her, Menschen, all das könnt ihr tun und noch mehr, wenn ihr euch aus dem Joch der Herde befreit und euer Selbst würdigt!"
Die Schaltkreisgruppe des Individuums besteht aus
dem Schaltkreis des Wissens mit den Kanälen
61/24 (Kopf-Ajna) - Gewahrsein, ein Design des Denkers
43/23 (Ajna-Kehle) - Strukturierung, ein Design der Individualität (Genie oder Wahnsinn)
8/1 (Kehle-Selbst) - Inspiration, ein Design des schöpferischen Rollenvorbilds
2/14 (Selbst-Sakral) - Metrum, ein Design des Schlüsselverwalters
3/60 (Sakral-Wurzel) - Mutation, ein Design der impulsiven Entwicklung
38/28 (Wurzel-Milz) - Kampf, ein Design des Eigensinns
57/20 (Milz-Kehle) - Geistesblitz, ein Design durchdringender Bewusstheit
39/55 (Wurzel-Solarplexus) - Gefühlsausdruck, ein Design der Launenhaftigkeit
22/12 (Solarplexus-Kehle) - Offenheit, ein Design der Geselligkeit
dem Schaltkreis der Zentrierung mit den Kanälen
51/25 (Herz-Selbst) - Einweihung, ein Design des Drangs, Erster zu sein
10/34 (Selbst-Sakral) - Erforschung, ein Design, den eigenen Überzeugungen zu folgen
Das Besondere an der Schaltkreisgruppe des Individuums ist, dass sie als einzige Schaltkreisgruppe alle neun Zentren miteinander verbindet. Auch dies ist für mich ein Hinweis darauf, dass das Individuum das evolutionäre Bindeglied zwischen dem Stamm und dem Kollektiv ist: Es hat ein Ego, aber auch ein Selbst und einen Verstand. Beim Wissen dreht sich alles um Selbsterkenntnis und bei der Zentrierung um Selbstfindung und Selbstverwirklichung.
Die Schaltkreisgruppe des Kollektivs
Wenn der Mensch sich selbst gefunden und verwirklicht hat, ist er in der Lage, sich wieder mit anderen zusammenzuschließen, aber dieses Mal nicht mehr in egoistischer Abhängigkeit, sondern in einer Gemeinschaft der Freien. Das Kollektiv ist keine materiell orientierte Interessengruppe, wie der Stamm, sondern eine Gruppe oder Gesellschaft, die aus Individuen besteht, die sich freiwillig für das Gemeinwohl in die Pflicht nehmen lassen, ohne ihre Individualität aufzugeben. Es ist das Ganze, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Im Kollektiv geht es ums Teilen und Tauschen, Mit-teilen und Aus-tauschen. Vom Stammes-Attribut der Unterstützung unterscheidet sich das Teilen darin, dass es auf gleichberechtigter Basis, auf Augenhöhe, und freiwillig geschieht und dass es nicht zwingend eine Gegenleistung nach sich zieht, denn sonst wäre es ja nicht freiwillig. Wenn man von einem Stammesmenschen ein Geschenk erhält, so sollte man sich bei passender Gelegenheit besser revanchieren. Egal, was er sagt - im Stamm wird immer eine gleichwertige Gegenleistung erwartet, und schon ist man unfreiwillig in der Pflicht. Der kollektive Mensch gibt aus seiner inneren Fülle, ohne dafür etwas zu erwarten, und nimmt in Würde, ohne sich zum Geben verpflichtet zu fühlen. Letztlich geht es auch hier wieder um ein WIR, allerdings ein höheres Wir, das das Ich nicht mehr unterdrückt, weil es ohne Ich gar nicht denkbar wäre.
Irgendwie klingt das alles noch ziemlich utopisch. Vielleicht liegt es daran, dass wir in der Menschheitsentwicklung noch nicht beim Kollektiv angelangt sind. Wir haben gerade den Stamm überwunden und stecken derzeit mitten in der Individualisierung, zu sehen u.a. am Untergang der Großfamilien und der Familie als "Keimzelle der Gesellschaft", dem Bedeutungsverlust der Institution Kirche, dem explodierenden Egoismus (wenn mich überhaupt etwas an der Werbung fasziniert, so ist es ihre Rolle als Seismograf gesellschaftlicher Entwicklungen!) und seiner "Spaßgesellschaft". Egoismus im Sinne von Ich-Bezogenheit ist ein ganz natürlicher Kompensationsmechanismus auf die jahrtausendelange Verleugnung des Ich: Das Pendel muss erst genauso weit nach der anderen Seite ausschwingen, bevor es sich allmählich "einpendelt".
Die Schaltkreisgruppe des Kollektivs besteht aus
dem Schaltkreis der Abstraktion mit den Kanälen
64/47 (Kopf-Ajna) - Abstraktes Denken, ein Design der geistigen Aktivität und Klarheit
11/56 (Ajna-Kehle) - Neugier, ein Design des Suchers
33/13 (Kehle-Selbst) - Der verlorene Sohn, ein Design des Zeugen
46/29 (Selbst-Sakral) - Entdeckung, ein Design, Erfolg zu haben, wo andere versagen
42/53 (Sakral-Wurzel) - Reifung, ein Design der zyklischen Entwicklung
41/30 (Wurzel-Solarplexus) - Erkennen, ein Design der gebündelten Energie
36/35 (Solarplexus-Kehle) - Vielseitigkeit, ein Design des Hans-Dampf-in-allen-Gassen
dem Schaltkreis der Logik mit den Kanälen
63/4 (Kopf-Ajna) - Logisches Denken, ein Design der geistigen Leichtigkeit mit Zweifeln
17/62 (Ajna-Kehle) - Akzeptanz, ein Design der Nachfolge
31/7 (Kehle-Selbst) - Dominanz, ein Design der Führerschaft
15/5 (Selbst-Sakral) - Rhythmus, ein Design des Mitschwingens
9/52 (Sakral-Wurzel) - Konzentration, ein Design gerichteter Aufmerksamkeit
58/18 (Wurzel-Milz) - Urteil, ein Design der Unzufriedenheit
48/16 (Milz-Kehle) - Wellenlänge, ein Design des Talents
Das Besondere am Kollektiv ist, wie man sich schon denken kann, das Fehlen des Stammes-Ego. "Selbstlosigkeit" ist allerdings ein irreführender Begriff; das, was damit umgangssprachlich gemeint ist, müsste eigentlich "Ichlosigkeit" oder eben "Egolosigkeit" heißen. Bei der Abstraktion geht es um Erfahrungen und bei der Logik um Vorstellungen. Erfahrungen beziehen sich immer auf die Vergangenheit, die hier bewahrt und gedeutet wird (Erinnerung, Geschichte, Literatur usw.), während Vorstellungen sich immer auf die Zukunft beziehen, die hier geplant wird (Prognose, Technik, Informatik usw.).
© Angela Nowicki, 11. September 2011
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