Dienstag, 27. September 2011

Angst

Warum möcht ich denn jetzt gehen, und woher kommt diese Angst,
diese Unruhe, das Zittern in den Händen?
Warum bin ich wie gelähmt? Warum krieg ich nichts zu Stande?
Ach, mit Schnaps kann ich mich nicht mal mehr betäuben!

Was bedroht mich?
Wer bedroht mich?
Ich spüre die Dämonen hier und seh sie nicht.

Weiter hoff ich auf den Anfang, auf den nächsten, mir geschenkten,
denn so viele schon hab ich kaputt getreten.
Weiter bin ich unersättlich, und kein Ende ist zu sehen.
Niemand zieht den Schlussstrich unter meine Pleite.

Was erhält mich?
Wer erhält mich?
In diesem Halb, in diesem schalen Dämmerlicht?

Nicht Abend und nicht Morgen, aber ständig Abend-Morgen -
und ich halt das aus!
Nicht oben und nicht unten, aber immer hoch und runter -
und ich halt das aus!
Kein Gott hat mich gesegnet und kein Teufel mich geholt,
und ich habe
Angst.

© Angela Nowicki, 1986

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