Sonntag, 4. August 2013

Lasten abgeben: die Verschüttete

Seelenreise vom 5. Juni 2012

Ich habe einfach auf Lukas gewartet, und dann galoppierte er ziemlich wild heran und wieherte und rief damit die ganze Herde Pferde herbei. Ich fragte ihn, was mit mir los sei, warum es mir körperlich so schlecht gehe, und er sagte, du musst dich ausdrücken, du musst deine innere Schönheit nach außen bringen! Aber warum schaffe ich das nicht, fragte ich, und er sagte, alles hat seine Zeit, dies ist eine Krisenphase oder so was.
Er sagte aber auch, ich müsse viele Lasten abgeben, und als ich dazu bereit war, führte er mich auf meinen Heilplatz, dem mit dem Hügel und dem Totempfahl in der Mitte. Ich hockte mich vor den Hügel und entzündete ein Feuer. Es brannte hell und warm. Ich fragte Lukas, ob ich jemanden auswählen oder der geistigen Welt die Wahl überlassen solle, und er sagte, ich solle einfach warten, wer erscheine, „so lange es eben dauert‟.

Nach langer Zeit sah ich plötzlich den Schemen einer Frau im Profil. Sie war sehr schlank, wirkte anämisch und kränklich und ließ ihren Kopf schlaff bis tief auf die Brust hängen. Ich spürte, dass das eine Vorfahrin von mir war, und ich spürte, dass sie aus der Familie meiner Mutter kam. Elend, dachte ich, Krankheit, Armut oder schwere Geburten.
Doch auf einmal hatte ich die Vision, verschüttet zu sein. Wenn man sich schnell genug zusammenrollt, schafft man sich einen Sauerstoffvorrat und kann überleben. Aber dann liegt man die ganze Zeit zusammengerollt, ohne sich strecken zu können, immer in dieser Zwangsposition, und es kann Tage dauern, bis sie einen finden! Das ist ja schrecklich, unvorstellbar! Ich fühlte diese furchtbare Enge, diese Einengung, am tiefsten Grund meiner Seele und war entsetzt und litt. Der Ziegelsarg! Immer wieder auf meinen Seelenreisen tritt dieses ausgelieferte Eingequetschtsein zutage, und mir war mit einem Mal klar, dass diese Vorfahrin von mir verschüttet gewesen sein muss, und dass dieses Trauma in der Erblinie immer noch lebendig und dass das die Last ist, die ich von ihr übernommen habe. Die Einschränkung, die Bedrängnis. Mein Trauma ist die Einschränkung, das Verschüttetsein - aber nein, es ist ja eben nicht meins, sondern ihres. Meine Aufgabe ist es, es aufzulösen für ihre Seele und alle, die nach mir kommen.
Ich gab ihr diese Last zurück, dankte ihr für die Erfahrung und wünschte ihr allen Segen auf ihrem Weg. Mir war, als sauge der Himmel sofort die ganze Last an und löse sie auf. Wer die Frau war, erfuhr ich nicht.

Dann bat ich wieder darum, unser gemeinsames Thema gezeigt zu bekommen. Es dauerte eine Weile, doch dann las ich das Wort Enge, mit Licht geschrieben, auf einem Stück Pergament. Und dieses Mal verbrannte es.

© Angela Nowicki, 3. August 2013

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